april | mai 2011
namibia
Ankunft in Windhoek
15. April 2011
Wir landen um 14.30h Ortszeit in Windhoek. Welch gutes Zeichen für uns: Es giesst in Strömen! Das kennen wir doch von Thailand, Tanzania und Alaska – und alle Reisen waren schlussendlich sensationell! Innert Kürze schwirren einige Taxidriver um uns herum. Nach kurzen Preisverhandlungen dauert die Fahrt rund vierzig Minuten und ist äusserst interessant, wir erhalten von Quera, dem Driver, erste Eindrücke vom Leben in Namibia. Unser Hotel Kalahari Sands liegt mitten im Zentrum von Windhuk. Wir sind müde von der Reise und legen uns ziemlich bald schlafen. Morgen geht’s „richtig“ los, wir sind unglaublich gespannt!
Waterberg Plateau
16. April 2011
Um 10.00h treffen wir Chris von der Camper-Vermietung. Die Übergabe vollziehen wir auf dem grossen Parkplatz vis-à-vis vom Hotel, wir nehmen einen weissen Nissan Navarra 4x4 Pickup mit Hardtop und Dachzelt entgegen, kurz und unkompliziert. Im UG vom Hotel gelegenen Voigts Center kaufen wir die ersten Rationen ein. Und dann geht’s los, heutiges Ziel: Waterberg Wilderness Lodge. Wir fahren auf der B1 Richtung Norden, durch Okahandja, bis kurz vor Otijwarongo. Die Landschaft präsentiert sich uns erst noch etwas hügelig, vorwiegend aus Busch- und Baumsavanne, alles saftig grün, Regenzeit sei Dank. Und dass diese noch nicht ganz vorbei ist, bekommen wir gleich zu spüren: Auf einmal fahren wir in eine dunkelgraue Gewitterfront und es beginnt von einer Minute auf die andere in Strömen zu regnen, ja sogar zu hageln. Kaum drei Meter sehen wir weit. Bald sind die Strassen aber wieder trocken und die Sonne zeigt sich wieder. Wir können es kaum glauben: Die ersten Wildtiere zeigen sich uns! Nebst einem Affen, Warzenschwein und Antilopen sehen wir sogar zwei springende Gnus. Bald schon geniessen wir freien Blick auf das Waterberg Plateau, dessen roter Sandstein unmittelbar von der Sonne erleuchtet wird. Nachmittags erreichen wir die Rezeption der Wilderness Andersson Campsite. Wir sind im wahrsten Sinne des Wortes mitten im Busch, rundherum nichts anderes. Von den anderen Zeltplätzen ist kaum etwas zu vernehmen, jeder hat sein Revier, inkl. Unterstand und Feuerstelle mit Holz, für sich allein. Wir starten noch auf einen campeigenen Trail Richtung Rezeption, mitten durch das Buschdickicht. Und plötzlich nimmt Roger panikartig einen riesen Satz retour und ist in grosser Aufruhr und schreit und fuchtelt wie wild um sich. Mitten über unseren Weg ist ein grosses Spinnennetz gespannt mit einer unglaublich riesigen Spinne, und Roger läuft dummerweise mitten hinein… Wir marschieren auf einer Anhöhe und können immer wieder gut in die buschige Ebene hinunter schauen, die ebenfalls von der Sonne beschienen wird. Abends geniessen wir das Vogelgezwitscher und Grillengesurre, bevor wir uns für die erste Nacht in unser Dachzelt begeben.
Wanderung auf dem Waterberg
17. April 2011
In der letzten Nacht wurden wir immer wieder von heftigen Gewittern heimgesucht. Nun aber scheint die Sonne. Von der nahe gelegenen Lodge aus werden wir heute eine rund 3-stündige Wanderung mit Urbanes, unserem Guide, auf das Waterberg-Plateau starten. Diese haben wir gestern vorgebucht. Der Trail beginnt unmittelbar bei der Hotelanlage und steigt dann leicht an. Es sind rund 150 Höhenmeter, welche wir zu bewältigen haben. Der Aufstieg geht durch dichtes Gebüsch und vorbei an schroffen, orangeroten Sandsteinformationen, auf denen sich ein ganzer Familienclan Paviane tummeln. Oben angelangt wird es angenehm flach und wir werden von Urbanes an einen Aussichtspunkt geführt, wo wir in das Tal, wo wir hergekommen sind, hinunter sehen. Fantastisch. Urbanes zeigt uns Fuss- und Kotspuren von Büffeln, Nashörner und anderen wilden Tieren. Er zeigt uns Pflanzen und erzählt uns über das Waterberg Plateau. Eine gute Stunde später gelangen wir an einen weiteren, noch viel schöneren Aussichtspunkt. Von hier aus lässt sich die ganze Ebene überblicken und die Felsen fallen vor uns ca. 100 Meter in die Tiefe. Mit Urbanes kommen wir dann in ein persönliches Gespräch. Er erzählt uns viel über sich und das Leben hier. Den sehr heissen Nachmittag geniessen wir nichtstuend in vollen Zügen auf unserem Campground. Abends beginnt es wieder zu regnen und gewittern, dennoch schlafen wir bald ein.
Etosha NP (Namutoni)
18. April 2011
Es ist verhangen, soweit das Auge reicht. Obwohl der Regen eher noch stärker wird, machen wir uns startklar. Zwar haben wir einige Bedenken, wie die weiche Sandpiste bis zur Einmündung in die Hauptstrasse wohl befahrbar sein wird, aber was uns dann erwartet, ist echt der Hammer: Bereits nach einigen hundert Metern bleiben wir vor einer kleinen Steigung im Schlamm stecken. Es geht weder vor- noch rückwärts. Erst durch Roger’s tatkräftiges Unterlegen von Grasbüscheln gelingt es, den Wagen irgendwie wieder weiter zu steuern. Und wir haben noch über 25km vor uns… Einige Situationen sind ganz schön mulmig, immer wieder sliden wir aus der Spur und müssen verschiedene Riviers queren. Nach vielem Rüttel und Geschüttel schaffen wir es dann endlich auf die Hauptstrasse. Zügig fahren wir nach Otjiwarongo. Wir sind vorsichtig, weil man immer wieder von Überfällen an Tankstellen gelesen hat, aber es ist ganz unproblematisch. Dann fahren wir weiter auf der B1 via Otavi und Tsumeb zum Lindquist Gate des Etosha NP. Bis zur Namutoni Campsite, wo wir eine Nacht vorreserviert und bereits bezahlt haben, sind es noch einige Kilometer. Wir machen bereits unsere erste Tiersichtung, und das vor dem „offiziellen“ Game Drive: Dique Dique und Zebras. Der ganze Namutoni Platz besteht aus Rasenfläche, die einzelnen Plätze sind entgegen unseren Befürchtungen doch einigermassen anständig voneinander entfernt. Auch das Fort ist sehr schön. Wir machen uns kurz nach Festlegung des Platzes auf unseren ersten Game Drive, zur Fishers Pan. Der Himmel ist nun ziemlich blau, die Sonne drückt, optimale Lichtverhältnisse für Fotos. Bereits auf den ersten Metern sehen wir viele Zebras und Gnus. Es ist schon ein tolles Gefühl, die Safari selber fahren und selber bestimmen zu können, wann wir wie lange wo bleiben möchten. Wir fahren rund um die Pfanne und treffen dabei immer wieder auf Zebras, Gnus, Springböcke und Streifenschakale. Sogar Giraffen und ein Kudu sehen wird. Um 18.00h müssen wir im Camp zurück sein, weil dann die Tore geschlossen werden und ein Aufenthalt im Park danach strengstens und unter Busse verboten ist. Abends beim Wasserloch sichten wir einige Zebras und Springböcke.
Etosha NP (Halali)
19. April 2011
Wir machen uns um 05.00h bereit für den ersten Game Drive. Kaum verlassen wir das Namutoni Fort, können wir die aufgehende glührote Sonne sehen. Die ersten Tiere lassen auch nicht lange auf sich warten. Zebras, Gnus, Spingböcke, ein Luchs, Tüpfelhyänen und ein ganzer Giraffenclan von mindestens 8-10 Tieren begrüssen uns in den neuen Tag. Als wir die Runde um Namutoni abgeschlossen haben, fahren wir weiter Richtung Halali, das ist unsere nächste Campsite, rund 75 Kilometer Entfernung auf direktem Weg. Ein weiteres Highlight folgt schon in Kürze: ein Weissspitznashorn. Mittlerweilen herrscht eine unglaubliche Stimmung: Gewitterfronten nähern sich von allen Himmelsrichtungen, zwischendurch dringen einzelne Sonnenstrahlen auf die afrikanische Steppe. Der dunkelschwarze Himmel im Kontrast mit dem dürren, hellen Gras, welches von der Sonne angeschienen wird, ist einfach bezaubernd. Dann fängt es an zu regnen. Mittags erreichen wir das Halali Camp. Mittlerweile ist kaum mehr ein Wölkchen am Himmel zu sehen, es ist sehr heiss – die schnellen Wetterwechsel sind sehr eindrücklich. Nachmittags starten wir dann zu unserem letzten Gamedrive von heute, zu einem Viewpoint, wo man einen Blick auf die Etoshapfanne geniessen kann. Auf dem Weg dorthin durchfahren wir wunderschöne Steppen mit vielen Springböcken. Beim Viewpoint sind wir überrascht, dass es in der Etoshapfanne so viel Wasser hat. Man fühlt sich, als blicke man auf einen endlosen Spiegel, so ruhig ist das Wasser und in der Ferne sieht man lediglich die schimmernde Wärme, welche am Himmel empor steigt. Abends geniesen wir beim Wasserloch den Sonnenuntergang und die Abendstimmung.
Etosha NP (Oukakuejo)
20. April 2011
Um 06.00h geht’s los auf den Early Morning Game Drive. Bald schon entdecken wir nah am Strassenrand zwei Blackbacked-Schakale. Auf der main road sehen wir plötzlich bereits aus der Distanz, dass dort ein anderes Fahrzeug angehalten hat. Der Fahrer gibt uns den Tipp, dass 4-5km retour ein Löwe im Gras liege, in der Nähe einer Brücke. Und tatsächlich, dort liegt ca. 30m entfernt ein grosses Löwenmännchen schlafend im hohen Gras. Es ist derart gut getarnt, dass es beim Vorfahren kaum zu erkennen ist. Schon bald hebt er ein erstes Mal den Kopf, um sich dann wieder für ein Weilchen hinzulegen. Es verstreichen einige Minuten, bis er den Kopf wieder anhebt, sich auf den Rücken dreht, alle Viere von sich streckt und sich dann auf die andere Seite dreht. Dann geschieht lange Zeit nichts. Als nach gut einer Stunde ein anderer wartender Safarigänger beginnt laut zu pfeifen, scheint dies den Löwen in seiner Ruhe zu stören. Von Neuem streckt er sich, erhebt sich und beginnt dann langsam sich zu entfernen, hinaus in die grosse weite Ebene. Ein wunderschönes Spektakel, das wir gerne noch viel länger mitverfolgt hätten. Und das alles im wunderschönen Morgenlicht. Glücklich fahren wir nun weiter Richtung Oukakuejo. Nachmittags starten wir auf einen weiteren Game Drive, diesmal weiter Richtung Westen. Die Artenvielfalt hier ist gross. Wir sichten Gnus, Zebras, Schakale, Oryx, Geier, Adler, und zu Hunderten, ja sogar zu Tausenden, Springböcke. Und letztere alle auf einem Haufen – ein faszinierendes Bild! Gegen Westen scheint sich ein grobes Gewitter zusammen zu brauen, der Himmel wird ganz dunkelblau, ja sogar fast schwarz. Dies als Hintergrund, die vielen Tiere davor, die Sonne die die Tiere und das Gras anscheint – schon fast kitschig! Kaum im Camp zurück fertig, werden die Blitze und Donner immer heftiger und schon setzt auch der Regen ein. Schnell flüchten wir ins Auto. Das Gewitter nimmt ein enormes Ausmass an. Es regnet aufs Heftigste, hagelt sogar, und blitzt und donnert fast ununterbrochen. Die groben Windstösse vermögen sogar unser Dachzelt zusammenzuklappen. Die Zelte unserer Nachbarn stehen komplett unter Wasser. Auch grosse Teile des Campingplatzes sind überflutet, zum WC zu gelangen ist ohne durch den knöcheltiefen Schlamm zu waten nicht möglich. Die einzigen, die daran ihre Freude zu haben scheinen, sind die Schakale: Sie rennen in Spiellaune mitten durch den Platz. Und dann plötzlich ertönt etwas: Das Raunen eines Löwen, in einer Lautstärke, als sei er gleich unmittelbar neben dem Campingzaun.
Outjo
21. April 2011
Um 07.00 Uhr verlassen wir das Okaukuejo Camp in Richtung Westen. Auf der weiten, flachen Ebene präsentieren sich uns Zebras, Gnus und Springböcke in ganzen Herden. Vereinzelt sehen wir auch Strausse, Oryx, Giraffen und Schakale. Je weiter uns die Strasse nach Westen führt, umso eher verwandelt sich die Landschaft in Grasland mit einzelnen Bäumen, und umso grösser werden die Herden, die wir antreffen, oftmals in grosser Menge mitten auf der Strasse. Wir fühlen uns wie im Zoo. Ein weiteres Highlight ist es, als wir gleich mehrere Geier sehen, welche noch die letzten Überreste eines toten Zebras vertilgen. Das Skelett sowie Teile des schwarzweiss gestreiften Fells sind noch deutlich zu erkennen. Wir geniessen die einmalige Landschafts- und Tierszenerie in vollen Zügen und fahren wieder den gleichen Weg retour. Dann verlassen wir den Etosha NP in Richtung Outjo. In der Ombinda Country Lodge bekommen wir einen Stellplatz. Die ganze Anlage ist sehr liebevoll gestaltet und gefällt uns sehr gut. Dann fahren wir gleich wieder zurück ins Dorf, um unseren Grosseinkauf zu tätigen. Ein etwas mulmiges Gefühl, es ist unser erster Besuch in einem Supermarkt ausserhalb von Windhoek. Das ganze verläuft jedoch ohne Probleme, im Gegenteil, es ist sehr spannend und bringt uns der ganzen Lebensweise der Namibier wieder etwas näher. Abends gibt’s auf dem Grill die erste Game-Wurstschnecke.
Brandberg NP
22. April 2011
Am Morgen erwachen wir bei herrlichem Sonnenschein, weit und breit keine Wolke am Himmel zu sehen. Wir fahren Richtung Khorixas. Die Landschaft ist hügelig mit ca. 1-2 Meter hohen Bäumen. In der Ferne sind etwas höhere Berge zu sehen. Kurz vor Khorixas müssen wir links auf eine Schotterpiste Richtung Uis abbiegen. Immer und immer wieder durchfahren wir kleinere und grössere Riviers. Die Piste ist auch zusehend mit Heuschrecken übersät. Diese sind ca. 3-4cm Durchmesser. Scheint eine richtige Plage zu sein. Die Landschaft verwandelt sich zusehends in Wiesen und Felsengebiet. Auf den Ebenen leuchten die saftigen Wiesen der Regenzeit. Die kahlen roten Felsen jedoch lassen uns erahnen, dass die meiste Zeit des Jahres hier nur dürre und trockene Wüstenlandschaft dominiert. Ca. 10 Kilometer vor Uis biegen wir rechts ab Richtung Brandberg White Lady Lodge. Die Stellplätze befinden sich auf einer grosszügigen grünen Ebene mit vielen Bäumen. Speziell sind auch die offenen Openair-WC’s und Duschen, sie haben kein Dach, lediglich eine ca. 2 Meter hohe Mauer schützt vor neugierigen Blicken. Es ist heute übrigens extrem heiss, am Schatten über 33 Grad. Trotzdem begeben wir uns zum nahe gelegenen Brandberg NP. Der Parkplatz dort wird bewacht und für die Wanderung muss man sich einen Guide „mieten“, eine alleinige Begehung ist nicht erlaubt. Unser Guide Mathews führt uns über den sandigen Weg, für welchen wir übrigens die Wanderschuhe mit Crocs und offenen Sandalen tauschen mussten, da wir immer wieder durch den knietiefen Rivier waten. Mathews ist 45 jährig, ein Brandberg-Damara, verheiratet mit einer Herero-Frau, erzählt uns viel über den Brandberg, sich selber und ist sehr philosophisch angehaucht. Jedoch ein interessanter und lustiger Gesprächspartner. Der Weg führt uns durch eine immer enger werdende Schlucht, mit vielen grossen Felsbrocken. Die Sonne lässt die Felsen und Gesteinsbrocken regelrecht leuchten. Von daher auch der Name Brandberg. Wir gelangen schlussendlich zu einem grossen Gesteinsbrocken an welchem Felsmalereien zu sehen sind. Da ist auch die berühmte „White Lady“. Eine anscheinend weisse Frau, bei der es sich in Tat und Wahrheit aber um einen schwarzen Krieger während eines Rituals handelt. Retour im Camp wird zuerst geduscht, und da es eben Outdoorduschen sind, kann man den Sternenhimmel während des Duschens geniessen. Den Abend lassen wir einem Sternenhimmel ausklingen, wie man ihn wohl kaum jemals zuvor gesehen hat.
Von der Ameib Ranch zum Elephant Head
23. April 2011
Frühmorgens bietet sich uns ein spektakuläres Bild: Der Himmel ist weit und breit stahlblau, nur das Brandberg-Massiv ist dicht in weiche Nebelwolken gehüllt. Los geht’s Richtung Uis und Omaruru. Die Strasse ist eine Schotterpiste, die aber bis auf einige Schlaglöcher sehr gut zu befahren ist. Die Landschaft ist zuerst sehr hügelig, wird dann aber zusehends wieder flacher und auch wieder grüner mit vielen kleinen Büschen. In Omaruru geht Sandy einkaufen. Ganz interessant, denn es sind einige Herero-Frauen in ihrer vollen Montur anzutreffen. Das kleine Städtchen strahlt sehr viel Charme aus, zum Wohlfühlen. Weiter geht die Fahrt nach Karibib und Usakos, wo wir via Schotterpiste die Ameib Ranch anpeilen. Bei der Querung eines Riviers geht bis zur Hälfte auch alles gut, und dann geschieht es: Wir bleiben stecken. Es geht weder vor- noch rückwärts. Wir sitzen fest im fast knietiefen Rivier. Einheimische bieten uns an, uns zu helfen, für 500$. Das lehnen wir dankend ab. Bald naht unsere Rettung, ein südafrikanisches Pärchen, die uns abschleppen und zudem in eindrücklicher Weise demonstrieren, wie man einen 4x4 richtig fahren muss. Auf dem weiteren Weg zur Ranch treffen wir sogar auf Giraffen, Dique-Dique und Oryx. Nach dem Mittag machen wir uns auf zu unserem ersten Ausflug: Zum Elephant Head, eine Gesteinsformation, die aussieht wie ein grosser Elefantenkopf. Dieses in der Sonne rot leuchtende Gestein mit den grünen Bäumen und Wiesen vor einem himmelblauen Hintergrund ist atemberaubend. Sogar einige scheuen Klippspringer sichten wir. Auf der Rückseite des Elephant Head gibt es einen einfachen Klettersteig. Wir klettern über grössere und kleinere Felsbrocken, kreuchen durch Höhlen und gelangen über Steigeisen auf die Felsformation. Da oben ist die Aus- und Fernsicht ein weiteres Mal atemberaubend. Über den flachabfallenden „Rücken“ des Elefanten gelangen wir wieder nach unten. Auf einem kleineren Gesteinshügel geniessen wir die letzten Sonnenstrahlen, bevor die Sonne hinter dem Berg verschwindet. Beim Eindunkeln beobachten wir eine tolle Himmelsverfärbung, denn heute ist kein einziges Wölkchen zu sehen. Den Abend lassen wir wieder unter dem unendlich erscheinenden Sternenhimmel ausklingen.
Erongo-Gebirge
24. April 2011
Heute werden wir den ganzen Tag hier im Erongo-Gebirge verbringen. Nach 09.00 Uhr starten wir unsere Wanderung zur Philip’s Cave. Zuerst laufen wir 1.5km auf der Sandpiste (eigentlich die Zufahrtsstrasse) bis zum offiziellen Parkplatz. Zwischen Felsblöcken und Büschen steigen wir einige Höhenmeter hinauf bis zur bekannten Grotte, welche über 50m breit ist. Auf dem Weg dahin sehen wir wieder zwei Klippspringer. In der Höhle selber befinden sich einige historische Felsmalereien. In ihrem Schatten machen wir eine kleine Pause, die pralle Sonne bedeutet eine zusätzliche Erschwerung zum Aufstieg. Der Ausblick ist auch hier wieder toll: Die rot leuchtenden Felsen und der tiefblaue Himmel sind schlichtwegs einmalig! Langsam begeben wir uns wieder auf den Abstieg und wählen diesmal den Rückweg durch das Gebirge und müssen letztendlich nur noch einige Meter auf der Sandpiste marschieren. Danach ist Abkühlung im Pool angesagt, sönnelen, ausruhen, lesen, Fotos laden und absichern, Wäsche waschen, duschen und ein weiteres Mal den unendlichen Sternenhimmel über dem afrikanischen Kontinent geniessen.
Swakopmund
25. April 2011
Wie fast jede Nacht sahen wir auch diese wiederum viele Wetterleuchten. Heutiges Ziel: Swakopmund! Die Flussabschnitte passieren wir dieses Mal problemlos. Nach den ersten 80 km Fahrt verändert sich die Landschaft zusehends in sandige öde Wüste. Als wir in Swakop einfahren, sind wir sehr überrascht. Diese Stadt könnte genauso in Europa liegen. Alles sauber, mehr deutsche als englische Beschriftungen und Leuchtreklamen. Extrem gepflegte Häuser im typischen Kolonialstil. Auch im Spar mehr Weisse als Schwarze. Mittags fahren wir zur zur Desert Sky Lodge. Christelle zeigt uns den Platz für unser Fahrzeug im Hinterhof, welcher ein gepflegter und schöner Garten mit weiteren Gebäuden ist. Die ganze Anlage ist bestens gesichert. Anschliessend marschieren wir ins nahe gelegene Zentrum. Wir gehen dann beim Café Anton vis-à-vis beim (alten) Bezirksgericht und einem Leuchturm einen Cappucino trinken und Quarkkuchen essen, richtig deutsch J. Danach kaufen wir die ersten Souvenirs (Makallanis) bei einem Strassenhändler unten auf dem grossen Platz und machen uns der Strasse entlang bis zum grossen Steg, dem Jetty, welcher einige hundert Meter ins Meer hinaus führt. Es ist sehr windig und dadurch relativ kühl. Die vielen schmucken Häuser sind einfach toll, wenn auch alles andere als afrikanisch. Den Abend lassen wir dann bei einem feinen Nachtessen bei Kücki‘s Pub Seafood and Grill Restaurant ausklingen. Christelle meinte auch nach Einbruch der Dunkelheit sei es kein Problem, sich in diesem Stadtteil zu bewegen, was wir auch so empfanden.
Horseriding entlang des Swakop River
26. April 2011
Wie üblich morgens in Swakop ist es neblig. Nach einem kurzen Spaziergang ins Zentrum werden wir kurz vor 11.00h von Antje von Okakambe Trails zum Horseriding abgeholt. Sie bringt uns zur 12km ausserhalb von Swakop gelegenen Ranch. Das Gelände ist extrem gross, sehr gepflegt und scheint unzählige Pferde und weitere Tiere zu beherbergen. Unser heutiger Guide heisst Noah, ein Herero aus Okahandja. Mit ihm und unseren Pferden Al Capone und Mitance reiten wir entlang dem Swakop River in die wüstenhafte Moon Landscape. Das Spezielle ist, dass alles verhältnismässig grün ist, weil der Swakop River ausnahmsweise Wasser führt – für die Namibier ein extrem seltenes, jedoch freudiges Highlight. Trotzdem, für uns sieht die ganze Landschaft dennoch ziemlich wüstenhaft aus. Zurück in der Lodge begeben wir uns ein weiteres Mal ins Zentrum. Wir gehen in der Buchhandlung Bücher (auf deutsch, und solche, die bei uns längst ausverkauft sind!) und Karten kaufen und trinken in der deutschen Bäckerei & Konditorei Capuccino. Da uns das Kücki’s Pub gestern so gut gepasst hat, reservieren wir hier einen Tisch für 18.00 Uhr.
Naukluft-Berge
27. April 2011
Wir dürfen heute wohl die seltene Gegebenheit erleben, dass Swakop am Morgen nebelfrei und stahlblau ist. Wir starten unseren Fahrmarathon Richtung Walvis Bay, zwischen Meer, Sandstrand und riesigen Dünen. Vorbei an Villenquartieren, aber auch an sehr einfachen Siedlungen aus Blechhütten. Weiter geht’s auf der Schotterstrasse Richtung Osten. Zuerst passieren wir total karge Landschaft, richtige Wüste eben. Ausser Sand und Steinen ist kaum was zu sehen. Nach und nach werden die Weiten von Grasbüscheln, oder eher Heubüscheln, und einigen Sträuchern geziert. Hin und wieder sehen wir Springböcke und Straussen in den Feldern stehen. Die Kilometer ziehen sich dahin, die Strasse geht gerade und eben aus, die Landschaft verändert sich vorerst kaum. Erst nach etwa 100km wird es grüner und hügeliger. Wir kurven um die vielen Hügel und können mehrere Male den Kuiseb River in seinem Canyon bestaunen. Als die ganze Szenerie wieder flacher wird, ist im Westen deutlich die rote Sandlandschaft rund um Sossusvlei zu erkennen. Heute geht es aber zuerst in die Naukluft-Berge zum Hauchabfontein Camping. In nur 50m Entfernung fliesst der Tsauchab River, in welchem man in den Rock Pools sogar Baden kann. Der Platz ist supersauber, sogar gewischt, und mit eigenem Grill und Wasser versehen, sogar das Brennholz liegt bereit. Wir spazieren noch zum Fluss, wo wir ein weiteres Mal von der faszinierenden Umgebung begeistert sind: Dürre Bäume, rot schimmernde Berge, Grasland, tiefblauer Himmel, Sonnenschein. Abends gibt es wieder afrikanische Game Wurst, und wir verbringen die Zeit nah am Feuer und geniessen die Wärme.
Olive-Trail
28. April 2011
Vom Parkplatz des Naukluft National Parks aus starten wir den 11 km langen Olive-Trail. Dieser steigt auf einem schmalen Bergweg kontinuierlich an, über Wiesen- und Buschland. Der angenehme Aufstieg endet auf einer flachen, grünen Anhöhe, einer Art Plateau, wo sich uns ein fantastischer Panoramaausblick auf das Naukluft-Tal eröffnet. Weit in der Ferne sehen wir die afrikanische, flache Steppe umgeben von unzähligen, sanften wie auch markanten Hügeln. Von der Anhöhe aus begeben wir uns wieder bergab entlang eines ausgetrockneten Wasserbeets. Nun folgen wir dem mit unzähligen grossen und kleinen Steinen gesättigten Beet. Zusehends führt uns dieser bisher wasserlose Bach in eine imposante Schlucht. Mit jedem Schritt werden die orangeroten Felsen auf beiden Seiten markanter und höher. Plötzlich bewegt sich vor unseren Augen etwas, und unsere Augen folgen einem flinken Klippspringer, welcher gerade wie eine Feder über die schroffen Felsen vor uns flüchtet. Mittlerweilen befinden wir uns inmitten der Schlucht. Teilweilweise klettern wir sogar über einzelne, mannshohe Gesteinsbrocken. Das Bachbeet schlängelt sich schwerfällig und schier endlos zwischen den imposanten Felswänden hindurch. Wir staunen, dass vereinzelt ganze Bäume inmitten des Gesteins sich verwurzelt haben und prächtig gedeihen. Auch die kantigen Felswände sind geschmückt mit unterschiedlichen, jedoch einsamen Pflanzen, darunter auch viele Kakteen. Gegen das Ende der Schlucht angelangt, finden wir je länger je mehr einzelne tiefe, aber glasklare Wasserstellen. Wir sind nochmals gefordert und hangeln uns an einer Kette, welche über eine 20 Meter lange Passage verankert wurde, ca. 4 Meter über einem Wasserloch am vom Wasser abgerundeten Felsen entlang. Am Ziel angelangt, fahren wir wieder zurück zu unserem Campingplatz. Gegen Abend begeben wir uns zum nahe gelegenen Tsauchab River mit Blick auf die umliegenden Berge. Die afrikanische Abendsonne bietet uns sensationelles Licht zum Fotografieren. Selten haben wir bei uns so gutes, sanftes und warmes Licht, wie hier in Afrika.
Sossusvlei
29. April 2011
Kein einziges Wölkchen ist am Himmel zu sehen und die Sonne wärmt bereits frühmorgens kräftig mit ihren ersten Strahlen. Bald brechen wir auf nach Sesriem zur Camp Site, und nach der Mittagshitze begeben wir uns langsam Richtung Sossusvlei. Wir sind unglaublich gespann! Unser Ziel ist es, direkt bis zuhinterst, also nach Sossusvlei, durchzufahren. Das sind 60km plus 4km, welche nur 4x4-Fahrzeuge bewältigen können. Tiefsand pur! Nachdem auf der gesamten Strecke links und rechts immer und immer wieder die vielen roten Dünen an uns vorbeigezogen sind und uns fasziniert haben, stehen wir nun vor der bekanntesten von allen: Sossusvlei. Unglaublich, aber wahr: Das Vlei ist mit Wasser gefüllt. Dies geschieht nur sehr selten, und zwar dann, wenn der Tsauchab River genug Wasser führt, damit dieses bis hierher vordringen kann. Die Düne erscheint enorm hoch und tiefrot. Wir steigen als erstes auf diese hinauf. Je weiter wir nach oben gelangen, je mehr eröffnet sich das Blickfeld auf weitere rote Dünen. Diese Dünenlandschaft scheint unendlich zu sein. Je weiter die Sonne nach unten geht, umso leuchtender erscheinen die Dünen, umso tiefblauer strahlt der Himmel. Auch Fotos mit dem berühmten abgestorbenen Baum vor der Sossusvlei gehören natürlich ins Programm. Einfach sensationell! Bevor die Sonne untergeht, machen wir uns auf den Rückweg. Dort stoppen wir bei der Düne 45. Die Farben, die jetzt so kurz vor Sonnenuntergang vorherrschen, sind einmalig. Leider vergehen diese Augenblicke viel zu schnell. Ein landschaftlicher Moment, der an Schönheit kaum zu überbieten ist.
Hidden Vlei
30. April 2011
Um 05.00h in stockfinsterer afrikanischer Nacht fahren wir los Richtung Parkeingang. Gegen 10-15 Autos fahren los Richtung stockdunkle Wüste. Kurz nach 06.15 Uhr erreichen wir unser Ziel: Hidden Vlei, auf der gegenüberliegenden Seite des Sossusvlei. Hier gibt es nebst bis zu 200-300 Meter hohen Dünen die ausgetrocknete Ebene mit den abgestorbenen Bäumen, welche die begehrtesten Fotomotive hier darstellen. Leider wird die Sonne von Wolken verdeckt und zeigt sich nur einzelne Minuten durch einige kleine Lücken im Himmel. So fahren wir bald retour zum Camp, geniessen die Ruhe dort und machen uns nach dem Mittag nochmals auf den bereits bekannten Weg. Es ist heiss geworden und die Sonne brennt erbarmungslos. Wieder bei Hidden Vlei angelangt, wandern wir Düne hinauf und Düne hinab. Wir müssten sogar einmal umkehren, da auf der Sonnenseite der Sand dermassen heiss ist und uns regelrecht fast die Füsse verbrennt. Das Abendlicht spiegelt sich in den Dünen in einem sanften rotorange wieder. Einfach toll, dieser Anblick, es wirkt so unwirklich, die ganze Landschaft, der Himmel leuchtet richtig tiefblau. Auf dem Rückweg stoppen wir bei Düne 45 nochmals ganz kurz, gerade noch rechtzeitig, um der Sonne beim Untergang die letzten Blicke zuzuwerfen. In der Nacht grollt der Donner so heftig (über die flachen Ebenen hallt dies umso mehr), dass wir immer wieder aus den Träumen gerissen werden.
In der Kalahari
1. Mai 2011
Wir haben heute eine Strecke von rund 300km vor uns, unser erstes Etappenziel heisst Maltahöhe. Bis dahin ist die Hauptstrasse unasphaltiert. Schon bald geraten wir wieder in eine Gewitterfront. Wir fahren hinein ins graue Nichts und augenblicklich ist die Schotterstrasse mit vielen kleineren und grösseren Wasserlöchern versehen. Wir fahren zwischen grünen Plateaus links und rechts und sogar einen Pass müssen wir bewältigen. Auf der Anhöhe sind wir fast auf Wolkenhöhe sind. Die Strasse ist sehr glitschig, Lehm und Sand mit Wasser vermischt. Ab Maltahöhe ist die Strasse wieder asphaltiert, und wir gelangen schnell nach Mariental. Von dort sind es noch rund 25km bis zu unserem heutigen Camp: Kalahari Anib Lodge. Unsere Campsite ist traumhaft gelegen: Inmitten der Kalahari, die nächste Campsite über 100m entfernt, mit eigener Terrasse, WC und Dusche. Kaum zu glauben, in der Zwischenzeit ist sogar stahlblauer Himmel. Am traumhaften Ausblick auf die Kalahari, den wir von unserer Terrasse haben, können wir uns kaum satt sehen. Für den Abend haben wir uns zum ersten Mal für ein Nachtessen in der Lodge angemeldet. Das heutige Menü wird vorgestellt, und zwar gleich in drei Sprachen: Englisch, Deutsch und Nama. Der Nama-Sprache mit ihren vielen Klacks-Lauten würde man gerne noch länger zuhören. Heute gibt es zur Vorspeise eine Wild-Wurst mit Salat, dann eine Tomatensuppe, zur Hauptspeise Springbock Pie mit Kartoffeln und Gemüse und zum Dessert ein Muffin mit Vanillesauce. Dazu trinken wir roten und weissen südafrikanischen Hauswein. Jeder Gang ist äusserst lecker und sehr liebevoll zubereitet. Das Personal ist an Freundlichkeit und Herzlichkeit kaum zu überbieten, was uns auch sehr freut ist der Anblick, dass die Besitzer/Geschäftsführer ebenfalls tatkräftig mitarbeiten. Als das Menü zu Ende ist, verwöhnen uns die musikalischen Angestellten mit einheimischem afrikanischem Gesang und Tanz. Einige Lieder davon erkennen wir sogar wieder von unserer gekauften CD, welche ständig im Auto läuft. Während dieser Darbietung ist die Freude in den Gesichtern der Angestellten nicht zu übersehen. Kurz nach 21.00 Uhr fahren wir glücklich über diesen gelungenen Abend zurück zu unserer Campsite.
Köcherbäume in Keetmanshoop
2. Mai 2011
Heute Morgen ist Bewegung angesagt. Die Kalahari Anib Lodge hat auf dem eigenen Gelände drei verschiedene Trails von 5, 7 oder 9km Länge. Inmitten der Kalahari laufen wir durch das kniehohe, trockene, in der Sonne gelbleuchtende Gras, vorbei an Sträuchern, Büschen und Bäumen mit grossen Vogelnestern. Immer wieder können wir in der Ferne Springböcke und Straussen ausmachen – eine Safari zu Fuss. Und dann plötzlich steht ca. 100m von uns entfernt eine ganze Herde Gnus! Der Rückweg ist anfangs etwas nass und sumpfig, bevor er uns über Sand und schliesslich wieder Kies- und Steinpiste zurück zur Lodge führt. Wir treffen nochmals auf die Herde Gnu, welche genau auf dem Weg steht. Als sie jedoch erkennen, dass wir in ihre Richtung laufen, rennen sie schleunigst davon. Auch kreuzt unser Trail immer wieder dieselbe Gruppe von Springböcken, welche dann, sobald wir eine gewisse Distanz unterschritten haben, in hohem Tempo davonspringen. Weiter sichten wir eine Herde von Kuhantilopen. Es ist ein wunderschönes Erlebnis, diese Tiere zu Fuss in der freien Wildbahn beobachten zu können! Nach der Rückkehr ist Lagebesprechung angesagt. Wir beschliessen, unsere Reise um 200km zu erweitern und fahren südlich nach Keetmanshoop zu den Köcherbäumen. Um 16.00h ist bei Farmer Nolte aif dem Quivertree Forest Rest Camp die Gepardenfütterung. Es leben einige davon hier auf der Farm, und jedes Tier bekommt von Farmer Nolte ein grosses Stück Fleisch. Dann können wir sogar die Käfige betreten und in nächster Nähe die Tiere beobachten. Nolte erzählt uns auch einige interessante Dinge über die Geparden und seine Farm. Die Gehege seiner Vierbeiner sind wirklich gross und weit in die Landschaft hinaus reichend, so dass wir die Haltung der Tiere mit gutem Gewissen unterstützen können. Lange beobachten wir die Tiere, ehe wir zurück zum Camp spazieren. Dieser ist ziemlich gross und direkt am Köcherbaumwald gelegen. Im schönen warmen Sonnenuntergangslicht gibt der Köcherbaumwald ein phantastisches Landschaftsbild ab. Wir geniessen die Abendstimmung und beobachten die vielen putzigen Klippschleifer.
Idylle in Rehoboth
3. Mai 2011
Nach einem Abstecher ins Zentrum von Keetmanshoop begeben wir uns wieder auf die B1 Richtung Mariental. Der Himmel ist stahlblau und die Temperaturen entsprechend hoch. In Rehoboth haben wir für heute Nacht im Lake Oanob Resort eine Campsite reserviert. Nach 7km auf einer Schotterstrasse befahren wir eine leichte Anhöhe, und als sich uns das Panorama auf der anderen Seite dieses Hügels eröffnet, trauen wir unseren Augen kaum: Ein wunderschön gelegener, verwinkelter See, am ganzen Ufer verteilt die Campsites und Bungalows. Idyllischer und lieblicher könnte die Landschaft kaum wirken – einen Augenblick lang könnte man glatt meinen, sogar irgendwo in der Schweiz zu sein, wären nicht die afrikanischen Bäume. Unsere Campsite ist grandios: Direkt am See gelegen, ein riesiger Unterstand, gedeckt mit Schilf, mit einer eigenen Rasenfläche und einer kleinen Küche, dazu ein eigenes WC und Dusche. Am Blick auf den See und die umliegenden grünen Hügel können wir uns kaum sattsehen. Zudem dürfen wir einen wunderbaren Sonnenuntergang erleben. Die Stimmung mit der goldig glühenden Sonne, den rot und orange wirkenden Wolken, dem vollständigen Regenbogen, dem schimmernden See, dem nach dem Regen klaren, afrikanischen Duft in der Nase und der Stille ist kaum zu beschreiben. Wir sind sprachlos!
Zu-Fuss-Safari in Rehoboth
4. Mai 2011
Vor uns liegt der ruhende See, einzelne Vögel sind bereits aktiv und gleiten gekonnt tief über die flache, fast ruhige Wasseroberfläche. Wir entscheiden, hier eine Nacht zu verlängern. Gegen Mittag nehmen wir die Nature Walking Trails in Angriff. Bis zum View Point sind es ca. 5-6 Kilometer, bei strahlend herrlichem Sonnenschein und heissen Temperaturen. Der Weg führt uns über einzelne kleinere und grössere Hügel. Es geht stetig auf und ab. Vielfach können wir auf der linken Seite den tiefblauen See sehen, mit seinen unzähligen Buchten. Auf einem herrlichen kleinen Plateau, direkt über dem See, haben wir eine fantastische Weitsicht, sogar in die in der Ferne gelegenen Berge. Für den Rückweg wählen wir einen anderen Weg – hier erleben wir Safari pur: Giraffen, Zebras, Gnus, Oryx, Springböcke und Kuhantilopen. Die Tiere sind praktisch alle auf einer Ebene, mit ihren Artgenossen. Wir kommen den Tieren z.T. bis auf 100-150 Meter nahe. Nachmittags und abends ruhen wir uns aus, geniessen das Nichtstun, nutzen die Zeit zum Lesen, Auto putzen und um bereits die ersten Sachen zu bündeln für morgen. Leider geht unsere Camperzeit langsam dem Ende entgegen. Unserer Stimmung ist ein wenig getrübt…
Zurück in Windhoek
5. Mai 2011
Die Stimmung um die frühe Uhrzeit ist grandios: Es hängt noch tiefer Nebel über dem See, doch je höher die Sonne steht, umso schneller löst sich dieser auf. Richtig mystisch. Kurz vor 08.00 Uhr geht’s los Richtung Windhoek. Die Rückgabe des Campers verläuft total unkompliziert, ohne Papiere, nur Schlüsselübergabe und das war’s. Wir spazieren dann über die Strasse und können auch gleich im Hotel einchecken, ehe wir auf City-Erkundungs-Tour in Windhoek gehen. Alle wichtigen Sehenswürdigkeiten sind in nächster Nähe von unserem Hotel und problemlos zu Fuss zu erkunden. Zuerst besichtigen wir die berühmte Christuskirche, welche mitten auf einer Verkehrsinsel steht. Dann spazieren wir von dort vorbei am Zoo Park, zurück Richtung Independence Avenue, zum Gatherman Complex. Anschliessend vertreiben wir uns die Zeit in der Post Mall, der grössten und bekanntesten Shopping Area in Windhoek. Etwas hungrig geworden, setzen wir uns auf den Balkon eines Restaurants im 1. Obergeschoss, wo wir besten Überblick über das ganze bunte Treiben in der Strasse haben. Es sind schon markante Unterschiede zwischen der Bevölkerung hier in der Stadt sowie jenen auf dem Land festzustellen, vor allem in Bezug auf die Kleidung. Es wirkt doch alles viel europäischer, auch in den Restaurants sind nicht nur Touristen anzutreffen, sondern auch viele Einheimische. Weisse sind hier sowieso eher selten anzutreffen. Wir fühlen uns aber sehr wohl. Zurück im Hotel starten wir bereits mit dem Foto sortieren…