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juli 2009

yukon | alaska 2009

Ankunft Whitehorse

9. Juli 2009

Nach 30-stündiger, schier endloser Reisezeit erreichen wir Whitehorse, die Hauptstadt des Yukon Territory, Land Kanada. Zur Begrüssung wütet ein stimmungsvolles, heftiges Gewitter. Müde checken wir in unserem Hotel Westmark Inn ein,welches an sehr zentraler Lage liegt. Die altertümlichen, muffigen Zimmer sind im klassischen Westernstil eingerichtet und lassen uns einige Jahrzehnte zurückversetzen. Bald schon schlummern wir tief und fest.

Nach Carmacks

10. Juli 2009

Es ist trocken mit angenehmen Temperaturen. Wenig Fussschritte um die Ecke unseres Hotels, der Starbucks. Ideal für unser Zmorgen. Spazieren anschliessend zum nahe gelegenen Yukon-River. Bekommen so gleichzeitig einen ersten Eindruck von Whitehorse. Um 10.00 Uhr treffen wir beim Campervermieter Fraserway ein: Nach dem Papierkram checkt Eva Müller mit uns die beiden Ford Super Duty 3500 – die klassischen, benzinfressenden Monster-Pickup’s mit aufgesetzten Wohnkabinen auf deren Ladeflächen. Anschliessend verlassen wir Whitehorse auf dem berühmten Alaska Highway, bevor wir auf den nicht weniger bekannten Klondike-Highway abbiegen. Dieser führt uns an unser Tagesziel Carmacks. Die typisch kanadische Landschaft mit unzähligen, schmalen Fichten und etlichen kleinen Flüssen breitet sich schon nach wenigen Kilometern vor uns aus. Wir Campen direkt an einem am Yukon-River gelegenen RV-Park, von wo aus wir einen schönen Spaziergang entlang des Yukon River unternehmen können. Der hohe Sonnenstand lässt uns völlig vergessen, dass es bereits schon nach 20.00 Uhr ist. Auch nach dem Nachtessen um 23.00 Uhr ist die Sonne nicht untergegangen.

Auf dem Klondike Highway nach Dawson City

11. Juli 2009

Gegen 10.00 Uhr brechen wir auf auf dem Klondike Highway. Nach wenigen Kilometern erreichen wir die Five Finger Rapids – eine Stelle wo der Yukon River durch bizarre Felsen in 5 Teile getrennt wird. Neben der Strasse führt ein Trail hinunter an eine Aussichtsplattform, sehr lohnenswert. Auf diesem kurzen Spaziergang werden wir von aufsässigen, aggressiven Mückenschwärmen begleitet. Wir fahren weiter bis Pelly Crossing. Die Landschaft bis dahin ist einfältig, aber wunderschön: viele Fichten und unendliche Weiten, durch die sich hie und da ein Fluss schlängelt. Langsam nähern wir uns unserem Tagesziel: Dawson City. Die Umgebung wird zusehends hellgrüner, Moorgebiete wechseln sich mit Busch- und wilden Wiesenlandschaften ab. Oft queren wir auch frühere Waldbrandgebiete. Wir fahren an den übriggebliebenen Spuren der harten Goldgräberzeit vorbei. Schauen uns ein erstes Mal Dawson City an – unglaublich all diese prunken Häuser aus der Goldrauschzeit. Übernachten werden wir im Bonanza Gold RV Park, aber die Lage ist nicht sehr berauschend, leider wenig Grünes. Spazieren gegen Abend ein weiteres Mal ins Stadtzentrum und essen im Jack London Grill!

Dawnson City

12. Juli 2009

Nach dem Frühstück geniessen wir die warmen Sonnenstrahlen ausgiebig. Kurz vor dem Mittag machen wir uns auf zum Midnight Dome, einem über Dawson City liegenden Aussichtspunkt, welcher mit dem Auto gut zu erreichen ist. Von hier oben geniessen wir eine atemberaubende Aussicht auf den Yukon River, die umliegenden, mit dichten Fichtenwäldern bestückten Hügel sowie auf Dawson City mit seinen schachbrettartig angeordneten Strassen. Anschliessend fahren wir hinunter nach Dawson City. In dieser alten, fast unwirklichen, einer Hollywood-Kulisse gleichenden Stadt, schlendern wird durch die Schotterstrassen und bestaunen die alten und authentisch renovierten Gebäude. Zum Essen kehren wir bei Antoinette’s ein. Ein kleines, idyllisches Häuschen mit einer kleinen Gartenterrasse und ein paar wenigen Tischen. Nach ein wenig Spazieren und Fotografieren kehren wir zurück zum Campingplatz. Den Abend lassen wir bei herrlichem Sonnenschein ausklingen.

Tok via top of the world Highway

13. Juli 2009

Frühmorgens am Ende von Dawson City ist bereits ein längerer Stopp angesagt: Um auf den Top of the World Highway zu gelangen, müssen wir den Yukon River überqueren. Das geht hier nur mit einer Fähre, auf der eine Hand voll Fahrzeuge Platz haben. Knapp 2 Stunden später fahren wir los auf dem Top of the World Highway. Die Strasse steigt stetig hinauf auf die Hügelrücken, immer mit Rundumblick auf die abwechslungsreiche Landschaft. Der Highway macht seinem Namen alle Ehre. Am Ende des Horizonts erspähen wir jeweils den weiteren, kurvigen Verlauf des Highways. Teilweise aus Schotter, teilweise asphaltiert. Nach 2 Stunden erreichen wir die Grenze USA/Kanada. Nach der Passkontrolle holpern wir auf der ca. 50 Kilometer langen Schotterpiste dem Taylor Highway entgegen. Die Landschaft wird buschiger und wir werden teilweise von kleinen, plätschernden Bächen entlang der Strasse begleitet. Nächste „Ortschaft“ ist Chicken, bestehend aus Tankstelle und Shop in the middle of nowhere. Immerhin gibt es stolze fünf permanente Einwohner. Nach weiteren 100 km treffen wir in Tok ein, wo wir zum 30 km ausserhalb gelegenen staatlichen Campground direkt am Moon Lake. Die Stellplätze sind schön, weit auseinander und im Wald gelegen. Auf allen staatlichen Plätzen hat jeder Stellplatz seine eigene Feuerstelle. Die Atmosphäre ist hier unübertreffbar, der Campground einsame Spitze! Die Sonne scheint auch hier wieder bis 23.00 Uhr, so dass wir einen herrlichen, sich im See spiegelnden Sonnenuntergang erleben dürfen.

Nach Delta Junction an den Quarzlake

14. Juli 2009

Wir sind keine 10 Minuten unterwegs, da kommt die erste Elchwarntafel. Zu recht, denn einige Minuten später erblicken wir unsere erste Elchkuh mit ihrem Jungen. Genussvoll fressen sie vom saftig grünen Gras unmittelbar neben der bedrohlichen Strasse. Auf der Weiterfahrt erspähen wir weitere Elchkühe, die meisten wieder im dichten und schützenden Wald entschwindend. Der Dunst wird allmählich dichter. Bei einem kurzen Stopp bemerken wir, dass dieser Dunst Rauch sein muss. Wir können es deutlich riechen. Später bei einem Roadhouse wird uns erklärt, dass zurzeit in Alaska über 57 Waldbrände toben. Der momentane Rauch komme von einem grösseren Brand südlich von Fairbanks. Wir sehen keine 500 Meter weit. Nachmittags kommen wir in Delta Junction an. Eine schmale, asphaltierte Strasse führt uns rechts ab vom Highway, wir erreichen den Campground namens Quarzlake. Vor dem Schlafen gehen entdecken wir unten am See einen Elchbullen beim Fressen. Wir schiessen tolle Fotos aus relativ gefährlicher Distanz. Die ganze Atmosphäre hier ist unvergesslich. Wir verweilen über ¾ Stunden mit Beobachten des Bullen. Er gönnt sich sogar noch ein erfrischendes Bad im See.

Weihnachtsmann in North Pole

15. Juli 2009

Wir brechen auf dem Richardson Hwy Richtung Fairbanks auf. Es regnet fast die ganze Fahrt durch, teilweise in Strömen. Wir fahren ohne Stopp bis North Pole. Dort wohnt der Weihnachtsmann – über das ganze Jahr. Wahnsinn, was es im Santa Claus Haus alles zu kaufen gibt. Sogar der Weihnachtsmann sitzt da, begleitet von lauter, kitschiger Melodie von Stille Nacht. Nach dem Mittag treffen wir in Fairbanks ein. Von einer Stadt mit richtigem Zentrum ist nicht viel zu erkennen. Nur eine grosse Strasse mit Shops, Tankstellen und den obligaten Fast-Food-Ketten. Wir begnügen uns diesmal mit einem privaten Campground, wir müssen unbedingt wieder einmal Duschen und unsere Akkus aufladen. Wir checken im River’s Edge RV Park ein. Immerhin liegt er direkt am Chena River. Um 19.00 Uhr machen wir uns auf den Weg ins Chena’s Restaurant. Wir geniessen alle frischen Wildlachs – superlecker zubereitet!

Zum Denali National Park

16. Juli 2009

Das Wetter ist schön, leicht bewölkt und wärmer ist es mittlerweilen auch geworden. Auf dem George Park Hwy geht die Fahrt Richtung Denali. Zeitweise passieren wir Brandgebiete und die Sicht ist eingeschränkt. Bei Healy, ca. 20 km vor dem Denali NP, beginnt das touristische Treiben. Wir fahren ca. 20 km weiter südlich bis zum Carlo Creek Campground mit schönen, weit auseinander gelegenen Plätzen, mitten im Wald. Jeder Platz mit eigenem Dachunterstand und Feuerstelle. Absoluter Spitzenplatz. Fahren etwas später zum Visitor Center im Denali NP. Hier können wir unsere Online-Reservation für die morgige Tour gegen gültige Tickets tauschen. Fahren anschliessend zurück nach Healy zur Stampede Road. Am Ende dieser Strasse beginnt der Stampede Trail, jener Trail, welcher Christopher Mc Candless alias Alexander Supertramp auf seinem Trip in die Wildnis beschritt. Die Strasse ist vorerst asphaltiert, anschliessend wechselt sie in Schotter über und führt uns direkt in die endlose Wildnis. Abends vor dem Essen erkunden wir den Beaver Trail, der uns durch den Wald zu einem verlassenen kleinen See führt.

Ein Tag im Denali National Park

17. Juli 2009

Um 04.30 Uhr holt uns der Wecker aus dem Tiefschlaf. Ein Blick aus dem Fenster bestätigt die Wettervorhersage von gestern: Wolkenlos! Beim Visitor Center im Denali NP begüsst uns pünktlich um 06.15 Uhr unsere Busfahrerin Cissy Mc Donald. Nach wenigen Kilometern können wir bereits den schneebedeckten, majestätischen Mt. Mc Kinley sehen. Den offiziellen Parkeingang erreichen wir nach 20 Kilometern. Hier ist Schluss mit dem privaten Verkehr und es dürfen nur die offiziellen Busse den Eingang passieren. Hier fängt auch die staubige Schotterpiste an. Nach wenigen Minuten unsere erste Tiersichtung: ein ausgewachsener, braungrauer Luchs. Das nächste Highlight lässt nicht lange auf sich warten: Wir wollen gerade eine Brücke passieren, da tönt es: „GRIZZLY“. Und tatsächlich, eine Bärenmutter mit ihren beiden tollpatschigen Jungen steigt seitlich von der Brücke hinter unserem Bus auf die Strasse. Cissy erkennt das Vorhaben der Bärenmutter und fährt den Bus langsam über die Brücke und stellt diesen seitlich ab, so dass wir optimale Sicht haben. Gemütlich kommt das Trio auf uns zu. Nach einem kurzen Auftritt verschwinden sie am Ende der Brücke wieder Richtung Flussbett. Wir sehen immer wieder den Mt. Mc Kinley, der uns, je näher wir kommen, immer mächtiger erscheint. In regelmässigen Abständen halten wir für einige Minuten an. So sehen wir bei einem Stopp Füchse, welche überhaupt keine Menschenscheu zeigen. Auch Karibus und ein Moose bleiben uns nicht verborgen. Am Mittag erreichen wir den Wonderlake. Ein glasklarer, grosser See mit herrlichem Ausblick auf den höchsten Berg Nordamerikas. Auf der Rückfahrt kommt uns auf der Strasse ein Karibu entgegen. Der Denali ist mittlerweilen von Wolken umschlungenUm 17.00 Uhr erreichen wir den Ausgangspunkt, etwas müde von diesem erlebnisreichen Ausflug.

Nach Montana Creek

18. Juli 2009

Heute geht’s auf dem Georges Parks Highway Richtung Süden. Sonne und Wolken halten sich in etwa die Waage. Landschaftlich ist diese Strecke sehr schön: Flüsse, kleine Seen und unzählige, atemberaubende Berge. In Montana Creek entscheiden wir uns für den Montana Creek Campground. Dieser gleicht einem staatlichen Platz und wir finden ein Plätzchen mitten im Wald. Den Nachmittag gestalten wir mit Relaxen, Tagebuch schreiben und Camper reinigen, dann wird angefeuert. Nach dem Znacht gehen wir zum nahe gelegenen Fluss und lassen den Abend mit Steinwerfen ausklingen.

Nach Anchorage

19. Juli 2009

Wir fahren auf direktem Weg nach Anchorage zum Golden Nugget RV Park. Nicht wirklich romantisch, aber die Sanitäranlagen sind top. Anchorage erscheint uns sehr gross. Selbst der Vorort Wasilla hatte einiges an Läden und Shops zu bieten. Mit dem Taxi fahren wir nach Downtown. Für das Nachtessen gehen wir ins italienische „Orso“. Dieses Restaurant hat sich gelohnt. In einem schönen Hinterraum essen wir frischen Lachs und feine Pasta – schmeckt sehr gut und ist preiswert.

Tony Knowles Coastal Trail in Anchorage

20. Juli 2009

Gegen den Mittag machen wir uns mit Bus auf den Weg Richtung Innenstadt. Dort angekommen, spazieren wir zur 5th Av. und besuchen das grosse Einkaufszentrum „5th-Av.-Mall“. Im Dachgeschoss ist ein riesiger Foodcourt mit allen möglichen kulinarischen Spezialitäten, wir entscheiden uns für Wok und Sushi. Anschliessend spazieren wir Richtung Westchester Lagoon. Hier gelangen wir auf den Tony Knowles Coastal Trail, ein asphaltierter Rad- und Fussgängerweg, der an der Küste entlang bis zum 18 Kilometer weiter gelegenen Kingsite Park führt. Wir marschieren bis zum Earthquake Park, welcher an das Karfreitagbeben von 1964 erinnern soll, wo Teile des Landes sowie mehr als 75 Häuser ins Meer gerissen wurden. Auf dem Rückweg begegnen wir Willi und Sibylle auf ihren gemieteten Fahrrädern. Wir verabreden uns für das Nachtessen im Brewhouse. Es gleicht zwar einer Massenabfertigung, aber das Essen ist hervorragend.

Nach Seward und wieder retour

21. Juli 2009

Der Seward Highway Richtung Süden führt uns lange Zeit an der rauhen Küste entlang. Das Wetter wird trüber und trüber, es ist dunkel und wolkenverhangen. Auch der Regen hat in der Zwischenzeit eingesetzt. Dennoch fahren wir weiter, verlassen die Küste und überqueren im Landesinnern einige Pässe. Nach rund 3 Stunden Fahrt treffen wir in Seward ein. Ein kleines, überschaubares Küstenstädtchen. Das Wetter ist trostlos. Wir können weder die umliegenden Berge noch das andere Ufer auf der gegenüberliegenden Seite der Bucht erkennen. Intensiver Dauerregen ist mittlerweilen zu unserem neuen Begleiter geworden. Als wir uns bei Kenaj Fjord Tours über die Durchführung der morgigen vorgebuchten Tour erkundigen, teilt man uns mit, dass unsere Tour wegen des schlechten Wetters abgesagt ist. Wir wollen keine Zeit verlieren und machen uns wieder auf den Weg Richtung Anchorage. Kurz vor Anchorage beruhigt sich das Wetter allmählich. Um 21.00 Uhr erreichen wir unser Ziel Palmer, trocken.

Matanuska Glacier

21. Juli 2009

Es wird besser! Um 10.30 Uhr fahren wir los Richtung Glennallen. Wir werden überrascht von dem landschaftlich wunderschönen Streckenabschnitt. Dieser führt am Matanuska-River entlang, ein sehr breites Fluss- und Kiesbett. Später, wir fahren in 800-1000 Meter Höhe, liegt eingebettet zwischen den Bergen der Matanuska-Glacier, welcher unweit der Strasse mündet. Während der Fahrt bietet sich uns ein fantastischer Ausblick auf diesen Gletscher. Gleichzeitig sind die unzähligen Moränen sehr gut sichtbar, teilweise schon mit Gras und Büschen überwachsen. Auf der Weiterfahrt ändert die gebirgige Landschaft in hügelige Fichten- und Tundraabschnitte mit den üblichen Tümpeln und kleinen Seen. Als wir Glennallen erreichen, finden wir schnell einen sehr schönen Campground namens Northern Nights. Die Duschen und WC’s sind ausserordentlich sauber und auch die Stellplätze, welche von den typischen Alaska-Fichten umzingelt werden, sind toll. Heute können wir das Nachtessen wieder draussen einnehmen.

Durch die Alaska Range

22. Juli 2009

Für den heutigen Tag haben wir beschlossen, dass wir den Weg Richtung Delta Junction unter die Räder nehmen. Auf den ersten Kilometern durchqueren wir hügelige Gebiete mit vielen kleinen und grösseren, grünblauen Seen und wasserarmen Flüssen, welche von schmalen Fichtentannen und grünem Gras geziert sind. Ständig begleitet uns die Trans-Alaska-Pipeline, mal über der Erde, mal unterirdisch – ein gewaltiges Bauwerk! Nach Paxson steigt der Highway langsam Richtung Berge hinauf und wir sehen schon von weitem, dass sich die Wolken hier am Bergmassiv stauen. Die Strasse verläuft mitten durch die Alaska Range mit ihren weissen Gipfeln und gewaltigen Gletschern. Flüsse, Seen und unendliche Weite auf der einen, imposante Berge und deren Seitentäler auf der anderen Seite. Eine rauhe Gegend. Wir steigen über Pässe, um wieder auf der anderen Seite in die schmalen, vegetativen Täler zu gelangen. Wir können in der Ferne die grauen, vom Wind gepeitschten Regenwände erkennen. Bald werden wir von dieser auf uns zukommenden Wasserwand verschluckt. Die Temperaturen sind mittlerweilen von rund 18°C auf 8°C gesunken und der Wind hindert uns fast, die Autotüren richtig zu öffnen. Die Stimmung ist einmalig und passt hervorragend zu dieser fast leblos wirkenden Alaska-Landschaft. Mit dem Verlassen der Alaska-Range beruhigt sich das Wetter allmählich. Auch die Landschaft zeigt sich wieder mit dem typischen See-Fluss-Fichten-Bild. In Delta Junction fahren wir wiederum zum ausserhalb gelegenen staatlichen Campground am Quartz-Lake. Ein völlig anderes Bild, wenn die Sicht klar ist. In der Ferne am seichten Ufer können wir bereits zwei Moose entdecken. Plötzlich fliegt ein Weisskopfseeadler über unsere Köpfe hinweg und dreht seine Runden über dem See um nach Beute Ausschau zu halten. Setzt sich von Zeit zu Zeit auf einen Baum direkt am Seeufer. Spätabends spazieren wir nochmals zum See. Es ist eine wunderschöne Abendstimmung. Auch sind wieder zwei Moose anzutreffen.

Nach Tok

23. Juli 2009

Der heutige Abschnitt erscheint uns völlig fremd, obwohl wir diesen bereits einmal befahren haben, jedoch in dichtem Rauchnebel. Am rechten Horizont begleitet uns ständig die endlose Bergkette der Alaska-Range. Dutzende von schneebedeckten Gipfeln und Berghängen. Teilweise haben wir das Gefühl, dass der Herbst bereits schon Einzug hält, bei einzelnen Laubbäumen sind die Blätter bereits rot-bräunlich verfärbt. In Tok übernachten wir im Tundra RV-Park. Während dem Essen besucht uns unser amerikanischer Campernachbar. Er schenkt uns zwei kleine Säcke mit selber gefangenem Fisch, bereits frittiert und gekühlt. Es ist ihm offensichtlich eine grosse Freude, uns dieses Geschenk zu machen. Wir staunen immer wieder ab diesen offenherzigen und freundlichen Menschen hier.

Kluane National Park

25. Juli 2009

Wir fahren los auf dem Alaska Highway Richtung Süden. Die Alaska Range verschwindet zusehends weit hinten am Horizont. Die Berggipfel werden auch im Sommer nie ohne Schnee sein. Landschaftlich treffen wir wieder auf die typischen schmalen Fichten und die zahlreichen kleinen Seen und Tümpel. Je länger wir unterwegs sind, desto schlechter und holpriger wird die Strasse. Nach gut 45 Kilometern präsentiert sich der Alaska-Highway noch von seiner alten Seite: Schlaglöcher, mit beachtlicher Tiefe. Nach einigen Moose Sichtungen nähern wir uns langsam der amerikanisch-kanadischen Grenze. Auf unserer Weiterfahrt verändert sich die Landschaft wieder zunehmend: Es wir hügelig und gebirgig. Vor uns halten plötzlich zwei Autos und wir können keine fünf Meter von der Strasse entfernt einen Schwarzbären erkennen. Zu unserer rechten Seite des Highways befindet sich nun der Kluane National Park. Frühabends erreichen wir den schönen, teilweise am See und im Wald gelegenen Congdon State Park. Ein sehr gepflegter staatlicher RV Park mit einer grossen Auswahl an Stellplätzen. Roger feuert schon bald kräftig an, so dass wir bereits den Apéro am Campfeuer geniessen können.

Endstation Whitehorse

26. Juli 2009

Die Strasse führt uns heute zunächst weiter am Kluane Lake entlang, zweigt später vom See ab in hügeliges Busch- und Waldgebiet. Wir treffen schon nach dem Mittag in Whitehorse ein und reservieren uns im Hi Country RV Park einen Platz. Schon bald gibt es den letzten Apéro und das letzte Camperdinner: Gebratene Hamburger! Wir trinken noch die letzten Tropfen Schnaps und legen uns bald schlafen. Uns graut es vor dem morgigen Tag…

Whitehorse

27. Juli 2009

Wir treten schweren Herzens unsere letzte kurze Fahrt zur Fraserway Station an. Die Abgabe der beiden Trucks geht reibungslos über die Bühne. Total 3956 Kilometer Fahrdistanz lautet unsere Bilanz. Im Hotel Westmark können wir anschliessend bereits die Zimmer beziehen. Am Nachmittag schlendern wir zuerst zur Main Street in Whitehorse, wo die meisten Läden und Restaurants angesiedelt sind. Etwas später marschieren wir zum Yukon River. Am Ufer finden wir einen tollen Weg, der am Fluss entlang führt. Beginnen unseren Fussmarsch in Gegenrichtung des Yukon-River. Kommen an schönen Parkanlagen vorbei. Auch ein alter, gut restaurierter Raddampfer ist auf einer grossen Wiese zur Schau gestellt. Über eine Brücke auf die andere Seite gelangt, marschieren wir auf den „Millenium-Trail“ weiter. Dieser ist etwas schöner und vor allem mehr in den Bäumen gelegen. Wir sehen einen Adler und Dutzende von zurückgebliebenen Überresten von Bäumen, welche Bibern zum Opfer gefallen sind. Zurück im Hotel wird geduscht und ausgeruht, um anschliessend im hoteleigenen Restaurant auf der Terrasse zu essen. Wehmütig legen wir uns bald schlafen. Wir sind traurig, dass unsere Zeit im Yukon und in Alaska vorbei ist. Für uns ist klar, hierhin kommen wir wieder.

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