juni - November 2016
Auszeit Skandinavien 2016
Wir sind dann mal weg...
24. Juni 2016
Liebe Familie, Freunde und Bekannte
Lange haben wir auf diesen Moment gewartet – manchmal mit etwas mehr, manchmal mit etwas weniger Geduld :-) Nun ist es soweit! Morgen starten wir unsere 4 ½-monatige Reise in den hohen Norden. Geplant ist, durch Norwegen nach Lappland zu gelangen und durch Schweden wieder retour. Ob wir das dann genau so umsetzen, sei dahin gestellt, gerne dürft ihr unsere Erlebnisse auf unserer Webseite www.siglu.ch oder auch neu auf unserer Facebookseite www.facebook.com/siglu.ch mitverfolgen. Nach Möglichkeit, Lust und Laune werden wir den Blog von Zeit zu Zeit aktualisieren.
Zwischenzeitlich wünschen wir euch allen einen schönen, hoffentlich sonnigen Sommer, einen warmen Herbst und dann einen guten Start in den Winter :-)
Med varma hälsningar
Sandra, Roger und Luna
Via Deutschland und Dänemark nach Göteborg
04. Juli 2016
Nach den Übernachtungsstopps in Würzburg und Hannover soll Flensburg die erste Erkundungsstation auf unserer Reise in den Norden sein. Flensburg bildet eine Brücke zwischen Deutschland und Dänemark: skandinavisches Flair in den Städten, eine weltoffene Atmosphäre am Hafen, weisse Sandstrände, unberührte Natur und die Ostsee mit Segelbooten. Die langgestreckte Halbinsel Holnis, das nördlichste Ende der deutschen Ostseeküste, bietet uns eine schöne Wanderung entlang der beeindruckenden Küstenlandschaft, stets mit Blick über die Flensburger Förde, bis hinüber nach Dänemark.
Einen ersten Ausflug über die Grenze nach Dänemark gibt’s von Flensburg aus. Wir sind bei Tanja und ihrer Familie in Sønderborg zum Nachtessen eingeladen und werden von ihnen danach durch das schöne Städtchen an der Flensburger Förde geführt, bevor wir in Brunsnæs den Sonnenuntergang bestaunen dürfen. Nochmals ganz lieben Dank an Tanja, Terkel, Line, Sofie, Frederik und Sebastian für eure wertvolle Zeit!
Vier Tage verbringen wir anschliessend in Kopenhagen. Wir wohnen rund 20 Minuten ausserhalb in Klampenborg, direkt neben dem 1'000 Hektar grossen Park Jaegersborg Dyrehave. Hier leben rund 2’000 stattliche Hirsche. Bei dieser hohen Population ist es nicht erstaunlich, dass wir in dem frei zugänglichen Areal schon bald die ersten Tiere zu Gesicht bekommen. Die Tiere scheinen zwar an die Menschheit gewöhnt zu sein, bewahren aber dennoch immer einen grosszügigen Sicherheitsabstand – so dass Roger beim Fotografieren doch noch etwas gefordert ist. Und wer Luna kennt, weiss, dass auch sie ihren Gefallen daran findet ☺
Kopenhagens Bild ist hauptsächlich geprägt durch den Nyhavn: der Stichkanal mit Dutzenden von Strassencafés und Restaurants zeigt die maritime Seite der Hauptstadt Dänemarks. Obwohl sehr touristisch, zieht der Nyhavn auch uns in seinen Bann, gerne kommen wir nach unserem Stadtrundgang wieder zu den bunten Häusern mit den davorliegenden Oldtimerkähnen zurück. Besonders beeindruckend ist die Stimmung bei Sonnenuntergang, hier kosten wir die Augenblicke bis zur letzten hellen Minute aus. Alles ist in Kopenhagen bestens zu Fuss erreichbar: die Shoppingmeile Strøget, Amalienborg, Tivoli, Christiansborg. Die kleine Meerjungfrau kann man sich übrigens ersparen, es sei denn, man sieht es – durchaus als amüsantes – Highlight, den Unmengen Touristen bei den unterschiedlichsten Posen zuzusehen…
Über die Öresundbrücke reisen wir nach Schweden ein. Erstes Ziel ist Göteborg. Hier werden wir nun für zwei Wochen rasten und hoffentlich so richtig in das Leben der Göteborger eintauchen. Sandra wird während dieser Zeit einen Schwedisch-Sprachkurs besuchen, Roger sein Englisch aufbessern. In der AirBnB-Wohnung von Sara fühlen wir uns jedenfalls schon pudelwohl…
Vielseitiges Göteborg
17. Juli 2016
Um es vorweg zu nehmen: Wir als selbst ernannte, ruhesuchende Naturliebhaber haben die zwei Wochen Big-City-Life sehr genossen! Göteborg präsentiert sich uns als lebendige und entspannte Stadt zugleich. Kompakt, vieles ist erreichbar in Gehdistanz. Ob es ums Essen, die atemberaubende Küste mit den vielen kleinen Schäreninseln oder grünen Oasen mitten in der Stadt geht: In und um Göteborg scheinen wir auf Nichts verzichten zu müssen.
Überall – insbesondere im schnuckligen Haga-Viertel - locken unzählige Cafés zur typisch schwedischen Kaffeekultur ‘Fika’: Die Schweden lieben Kaffee und Tee trinken, gepaart mit süssen Gebäcken, Kuchen und Torten. Fika ist jedoch viel mehr, als nur Kaffee zu trinken. Fika bedeutet, einen Moment zurückzulehnen, zu entspannen, und gute Gespräche zu führen. In Schweden ist Fika unheimlich wichtig, ein absolutes Muss, und zu jeder Tageszeit möglich. Die Kanelbullen im Café Husaren sollen gar die grössten in ganz Schweden sein. Unserer Meinung nach auch die Besten, die rund 15 Minuten Anstehen lohnen sich allemal.
Für kulinarische Highlights sorgen die beiden Markthallen Feskekörka und Saluhallen: Sie haben ihren alten Charme behalten, und die unglaublich ansprechend präsentierten Delikatessen sind nur schon für’s Auge einen Besuch wert. Genug (oder zuviel ☺) gegessen, eine Pause nötig? Sei es im Slottsskagen oder in Skatås bei den Delseen, innerhalb der Stadtgrenzen seien so nur zwei der Parks mit Dutzenden von Spazier- und Wanderwegen genannt.
Und wenn sich das Bedürfnis nach noch mehr Natur bemerkbar macht: Das Schärenparadies ist genügend nah für einen Tagesausflug, und dennoch weit genug entfernt, um in eine komplett andere Welt einzutauchen. Die südlichen Schären sind sogar gänzlich autofrei, nur mit der Personenfähre zu erreichen. Glatt geschliffene Klippen, Sandstrände, idyllische Dörfchen mit bunten, hübschen Häuschen und eine Brise Meeresluft lassen einen die Grossstadt sofort vergessen.
Zu guter Letzt nicht zu vergessen der Hauptgrund für unseren zweiwöchigen Stadtaufenthalt: Die täglichen drei Stunden Sprachunterricht waren intensiv, aber unglaublich lehrreich – die Organisation www.swedischexpress.de können wir wärmstens weiter empfehlen (Tack så mycket Lena och Maria). Nun sind wir bereit für die Weiterfahrt Richtung Oslo – wir freuen uns riesig auf die Küste von Bohuslän.
Von der schwedischen Küste in die norwegischen Berge
02. August 2016
War Bohuslän für uns bis anhin der Inbegriff für die Camilla Läckberg-Krimis – und somit für Fjällbacka – so ist es das heute noch immer, aber was uns mehr berührt: Die Landschaft ist eine wunderbare Mischung aus zerklüfteten Felsen, kleinen Inseln und alten Fischerdörfchen mit leuchtend bunten Holzhäuschen. Wie aus dem Bilderbuche, unwiderstehlich schön! Nun sind zwischenzeitlich auch Roger’s Vater Willy und seine Frau Sibylle bei uns an der schwedischen Westküste eingetroffen und werden die nächsten zwei Wochen mit uns weiterreisen. Via die Küstendörfchen Rönnäng und Klädesholmen gelangen wir nach Smögen mit seinen glatt polierten Granitfelsen und Fjällbacka. Letzteres ist eingebettet zwischen steilen Felsklippen sowie dem Meer und strahlt wahnsinnig viel Charme aus.
Das Stadtzentrum von Oslo lassen wir dieses Mal ‘links liegen’ und erkunden die andere Seite von Oslo: Das Waldgebiet Nordmarka (zur Stadt gehörend) bietet ein insgesamt 1200 km langes Netz von Wanderwegen. Auf unserer Rundwanderung zum altem Bauernhof Ullevålseter und zum Sognsvannsee bekommen wir nur einen Bruchteil dessen zu sehen, doch gefühlt befinden wir uns schon weit weg von der Grossstadt.
Dann führt uns der Weg langsam weiter Richtung Westen: rund um den Hardangervidda-Nationalpark. Das wilde, raue Hardangervidda-Plateau mit seiner Tundralandschaft kennen wir bereits von unserer Trekkingtour im Jahr 2013, und seither hat uns die faszinierende, ursprüngliche Landschaft nicht mehr losgelassen. In Geilo wandern wir via Birgithovda zur Hakkesetstolen Fjellstugu – dort essen wir die bisher besten norwegischen Waffeln ☺ Von Geilo aus gelangt man auch einfach zum Hallingskarvet Nationalpark, die Rundtour Prestholtrunden zum Prestholdtskardet bietet einen grossartigen Rundblick. In Rjukan – zwischenzeitlich sind wir in der Telemark angelangt – wohnen wir mit herrlichem Blick auf den Gaustatoppen, das Dach der Telemark und mit 1883m der höchste Berg Südnorwegens. Die reichliche Anzahl an Touristen, welche den Berg besteigen wollen, halten uns davon ab, es diesen gleich zu tun – lieber begehen wir einen Nebengipfel und bestaunen die Silhoutte des Gausta aus der Ferne. In Hovden holt uns der Regen ein, es wird einige Grad kühler. Aber auf dieses typische Norwegen-Wetter sind wir vorbereitet, Norwegen – vor allem der Westen – ist bekannt für seine vielen Regenfälle. Dennoch können wir im Trockenen den Hartevassnuten besteigen und die (gleichzeitige!) Kombination aus wenigen Sonnenstrahlen, Nebel, Wolken und vereinzelten Regenfällen ergibt unglaubliche Stimmungen.
Unsere nächste Etappe führt uns den steilen Fjordwänden des Eidfjords entlang zu den Vøringfoss Wasserfällen. Die Strasse schlängelt sich direkt am Fjord entlang. Auf dieser Strecke macht sich der boomende Tourismus in Fjord-Norwegen deutlich bemerkbar, es kommt zu ziemlich abenteuerlichen und skurrilen Situationen, wenn zwei Reisecars kreuzen wollen...
So schön die Fjorde auch sind, uns zieht es in die Berge, und so sind wir uns einig, dass unsere Reise wohl ihre Fortsetzung im Landesinneren finden wird, fernab der grossen Tourismusmassen. Nun steht aber zuerst die Küstenstadt Bergen auf dem Programm…
Ein Hauch von Herbst in Mittelnorwegen
17. August 2016
Bergen, die Hauptstadt des Regens! Nach dem ersten Tag müssen wir dies ganz klar bejahen. Es regnet in Strömen und scheint nicht mehr aufhören zu wollen. So schön Bergen auch gelegen ist - umgeben von sieben Fjorden und sieben Bergen – Letztere scheinen die Ursache dieser Regenmenge zu sein. Immerhin erleben wir die Stadt so von ihrer typischen Seite ☺ Ganz hübsch ist das als Weltkulturerbe geltende Hanseviertel Bryggen mit seinen schiefen und bunten Spitzgiebel-Häusern, Gässchen und Gallerien. Der Besuch ist allerdings recht anstrengend, wir geraten in etliche Gruppen Kreuzfahrt- und Reisebustouristen. Die ruhigen, steilen, kopfsteingepflasterten Strassen dahinter gefallen uns insgeheim um einiges besser!
Welch Wunder, als wir am nächsten Morgen gegen den Himmel schauen. Bergen und Sonne, das gibt es also auch! Wir zögern keine Sekunde und packen unsere Wanderrucksäcke, wer weiss, wie lange das Wetter hält… Fløyen und Ulriken sind die berühmtesten der sieben Berge, dazwischen erstreckt sich eine Hochfläche mit Mooren, Graten und Seen. Wir wandern vom einen zum anderen Gipfel, mit Aussicht in alle Himmelsrichtungen, insbesondere über Bergen und die vorgelagerte Fjord- und Inselwelt – eine wunderschöne Tour!
Wir haben uns bereits entschieden, dass es von der Westküste weg wieder ins Landesinnere gehen soll. Durch die Hardangervidda, welche uns auch dieses Mal wieder vollkommen in ihren Bann zieht, gelangen wir in den östlichen Teil Norwegens. Unser erstes Ziel ist Skei, ein kleiner Wintersportort im ziemlich unbekannten Gausdal. Und genau dies beeindruckt uns hier: Es gibt so gut wie keine ausländischen Touristen, die Norweger sind unter sich. Besonders ins Herz schliessen wir die Skeistua, eine typisch norwegische (Après-Ski-)Hütte, die unglaublich leckere Rømmewaffeln serviert und somit unseren täglichen Besuch auf sicher hat ☺ Zwischenzeitlich scheint der Herbst eingekehrt zu sein, es gibt vor allem eine Wetterlage: Nebel, Nebel, Nebel. So tun wir es den Norwegern gleich und verbringen unsere Zeit mit Trailrunning auf dem Skeikampen und dem Anfeuern der norwegischen Handball-Damenmannschaft in Rio. Heia Nora Mørk ☺
Was wir hier schnell lernen: Die Wettervorhersagen sind noch unpräziser und schneller wechselnd als in der Schweiz. Wenn eine Sonne abgebildet ist, ist die Chance, dass sie auch wirklich scheint, etwa gleich hoch, wie wenn eine Regenwolke abgebildet ist ☺
Im Gebiet des Dovrefjell-Nationalparkes angelangt, stellen wir sofort fest, dass die Aussage in unserem Reiseführer ‘Das Dovrefjell gilt als bitterkaltes Hochfjellplateau’ keineswegs untertrieben ist. Die Temperatur ist drastisch in den Bereich zwischen 2 und 9 Grad tagsüber gefallen, nach der ersten Nacht können wir die ersten schneegepuderten Berge feststellen und geraten auf einer Wanderung gar selbst in einen ersten kleinen Schneesturm. Selbst in der norwegischen Wetterapp warnt ein Hinweis mit ‘uvanlig kaldt’. Die Tundraweiten des Dovrefjells sind die Heimat der rund 240 majestätischen Moschusochsen, die in Europa einzig hier noch wild leben. Zwei Tage begeben wir uns auf Moschusochsen-Safari mit Guide – ein besonderes Erlebnis, da die Safari zu Fuss stattfindet und wir so die Möglichkeit erhalten, den Tieren in freier Wildbahn gegenüber zu treten. An beiden Tagen haben wir das Glück, Tiere zu sehen und diese aus angemessener Distanz – die Schmerzgrenze liegt bei rund 200m – zu beobachten.
Die Hochgebirgslandschaft des Rondane-Nationalparks lernen wir von zwei total unterschiedlichen Seiten kennen. Wir besteigen zum einen den zweithöchsten Gipfel des Rondane-Massivs, den steinigen, gerölligen, kargen Felskoloss Storronden. Die Aussicht oben ist einfach erstklassig! Zum anderen zeigt sich uns der Rondane auch von seiner lieblichen Seite: auf der Wanderung von Smuksjøseter zur Peer-Gynt-Hütte befinden wir uns quasi in den ‘Voralpen’ des Rondane, und queren unzählige Hügelkuppen und sanfte Talkehren. Was gleich bleibt: Das Panorama ist unschlagbar! Und weil es uns die Nationalpärke in Mittelnorwegen unglaublich angetan haben, wird unsere nächste Station Jotunheimen-Nationalpark heissen…
Erste Auroras über dem Trondheimsfjord!!
24. August 2016
Kaum zu glauben, aber wahr: Gestern in Trondheim angekommen, wurden wir spätabends mit einem gigantischen Saisonauftakt der Nordlichter überrascht. Das Naturschauspiel präsentierte sich von seiner besten Seite: die Auroras tanzten über dem Trondheimsfjord im grün/violetten Abendkleid um die Wette. Der Saisonstart war vielverprechend :-). Weitere Bilder folgen in unserem nächsten Blogeintrag.
Fjell, Fjorde und Küste – das volle Programm Norwegens
30. August 2016
Auf ins Fjell, auf in die nächste Bergregion! Next stop: Jotunheimen-Nationalpark. Die landschaftlich phänomenale Sognefjellstrasse – auch ‘Strasse über das Dach Norwegens’ genannt – zählt wohl zu den spektakulärsten Strassen. Sie schlängelt sich quer durch den Park und eröffnet uns stets grandiose Ausblicke. Der Jotunheimen-Nationalpark mit seinen hohen Gipfeln, Gletschern und unzähligen Seen ist ein typisches norwegisches Hochgebirgsgebiet. So führen uns die Wanderungen durch die fast arktische Landschaft, stets mit einem Panoramablick sondergleichen. Alles andere als arktisch sind jedoch die Temperaturen: Der Sommer ist definitiv wieder zurück, wir dürfen uns über ein mehrere Tage anhaltendes Hochdruckgebiet freuen!
Abrupter könnte der Landschaftswechsel nicht sein: Am Ende der Sognefjellstrasse gelangen wir direkt an die grünen Ufer des Lusterfjordes, nach Skjolden. Auf dem Børestein geniessen wir eine mächtige Aussicht, die wir uns hart erarbeitet haben – auf dem Weg dahin gibt es nur eine Richtung: steil nach oben.
Ganz in der Nähe liegt auch der Geirangerfjord. Dieser ist UNESCO-Weltnaturerbe, gilt als Top-Highlight, als ‘Fjord aller Fjorde’, ein absolutes Must-See, und somit als Magnetpunkt für sämtliche Touristen. All die wunderbaren Attribute lassen es uns wagen, uns in die Touristenmassen zu stürzen. So fahren wir entlang der offenen Weiten und schroffen Berge des Reinheimen-Nationalparks in die Geiranger-Region. Einen ersten Eindruck erhalten wir von Dalsnibba aus, dem höchsten Aussichtspunkt: Hier überblicken wir das gesamte Geiranger-Tal – und ja, es ist absolut umwerfend! Ringsum von Bergen umrahmte Horizonte, fast senkrechte Felswände, smaragdgrünes Wasser. Einen näheren Anblick ermöglicht uns die Wanderung via Skageflå – einem auf einem schmalen Sims trohnenden Bergbauernhof – entlang der Felsflanken dieses berühmten Fjords. Wir sind absolut begeistert, diese Naturschönheit ist schlichtweg fantastisch, sie lässt uns etwas über die Menschenströme, die aus Bussen und Schiffen hervorquellen, hinwegsehen. Zudem stellen wir zum ersten Mal deutlich fest, dass die Touristen-Hauptsaison langsam aber sicher vorbei ist. Die Anzahl an Reisenden nimmt von Tag zu Tag deutlich ab.
Via Trollstigen setzen wir unsere Reise fort. Diese haarsträubende Strasse mit ihren etlichen Haarnadelkurven, einer Steigung bis zu 12% und mehrheitlich einspurigen Fahrbahn fordert so manchen Autofahrer und so manche Nerven... Irgendwann gelangen wir dennoch in die Küstenstadt Molde. Diese lernen wir hauptsächlich von oben kennen, vom Aussichtsberg Varden: das ‘Moldepanorama’ bietet nicht weniger als 222 Berggipfel, und als ob er bestellt wäre, einen Sonnenuntergang der Extra-Klasse.
Bis Kristiansund geniessen wir die landschaftlich reizvolle, felsige Küstenstrasse, vorbei an vielen kleinen, rustikalen Fischerdörfchen. Diese als ‘Atlantikstrasse’ bekannte Route führt auf dem offenen Meer über sturmgepeitschte Brücken und Dämme, die von einer Insel zur nächsten führen, insgesamt über 17. Insbesondere die Insel Averøy hat es uns sehr angetan, sie ist so still und von unglaublich wilder Schönheit.
Die nächsten Tage verbringen wir in Trondheim. Kaum zu glauben, aber wahr: Über dem Trondheimsfjord werden wir mit einem fulminanten Auftakt in die Nordlicht-Saison begrüsst, und dies noch vor Ende August. Immer wieder von Neuem ein Wow-Erlebnis! Wohin uns die Reise anschliessend führt, steht zur Zeit noch völlig in den Sternen…